Bayern erneuert bestehenden Wasserpakt – Neue Partner und Inhalte

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​veröffentlicht am 27. Januar 2023

 

Bereits im Jahr 2017 hat die Bayerische Staatsregierung mit Vertreterinnen und Vertretern von zwölf verschiedenen Verbänden aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft eine Vereinbarung zum Schutz und der Verbesserung der Gewässerqualität geschlossen. Ziel des damaligen Wasserpaktes war es, „[…] alle Kräfte zu bündeln, um auf freiwilliger Basis, ergänzend zu den gesetzlichen Vorgaben, eine Verbesserung des Zustandes unserer Gewässer nach der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Der Eintrag von Nährstoffen, allen voran Stickstoff und Phosphor, steht dabei im Fokus.”1

 

Dieser Pakt wurde nun für die Jahre 2022 bis 2027 erneuert.2 Die Unterzeichnung des neuen Wasserpaktes fand am 19. Dezember 2022 in München statt. Dabei wurde dieser sowohl inhaltlich ergänzt als auch um vier neue Partner - den Bayerischen Gemeindetag, den Verband der kommunalen Unternehmen, Landesgruppe Bayern (VKU), den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches, Landesgruppe Bayern (DVGW) und die Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, Landesverband Bayern (DWA) – erweitert.

 

Inhaltlich trägt der erneuerte Wasserpakt den Herausforderungen des Klimawandels Rechnung. Insbesondere die Themen Erhöhung der Infiltrations- und Wasserspeicherfähigkeit landwirtschaftlicher Böden sowie Realisierung einer klimaangepassten Flurgestaltung ergänzen die bisherige Zielsetzung des Wasserpaktes.

 

Im Fokus der Erhöhung der Infiltrations- und Wasserspeicherfähigkeit landwirtschaftlicher Böden steht die Stärkung des Landschaftswasserhaushalts.3 In diesem Zusammenhang möchte sich das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) mit diversen Aktivitäten einbringen. Hierzu sind u. a. Pilotprojekte, wie eine angepasste Landbewirtschaftung in der Gewässeraue oder die Untersuchung von Maßnahmen zur Förderung der Grundwasserneubildung durch gezielte Versickerungsstrukturen in Einzugsgebieten von Trinkwassergewinnungsanlagen, geplant.

 

Im Zusammenhang mit der Realisierung einer klimaangepassten Flurgestaltung hat die Verwaltung für Ländliche Entwicklung die Initiative „boden:ständig” gestartet. Hintergrund ist, dass Starkregenereignissen und Trockenphasen ein Umdenken bei der Flurgestaltung erfordern. Ziel der Initiative ist der Erhalt lebendiger Böden und die abflussbremsenden Flurgestaltung.

 

Von hoher Bedeutung für die Umsetzung der Ziele des Wasserpakts ist hierbei die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Lesen Sie hierzu unseren Artikel Kooperationen mit der Landwirtschaft – Entgeltfähigkeit von „überobligatorischen” Vorsorgeleistungen in unserer Wasser Kompass Ausgabe 07/2022.


 

 


 

1 Vgl. hierzu Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; Wasserpakt - Vereinbarung zum kooperativen Gewässerschutz mit der Landwirtschaft; unter: https://www.stmelf.bayern.de/landwirtschaft/158990/index.php [abgerufen am 18.01.2023]
2 Vgl. hierzu Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; Wasserpakt - Vereinbarung zum kooperativen Gewässerschutz und zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts; unter:  https://www.stmelf.bayern.de/mam/cms01/service/dateien/brosch%C3%BCre_wasserpakt.pdf [abgerufen am 18.01.2023]
3 Landschaftswasserhaushalt, beschreibt die Elemente des Wasserkreislaufs des Niederschlags, der Infiltration, der Grundwasserneubildung, des Abflusses, die verschiedenen Komponenten der Verdunstung sowie Rücklage und Aufbrauch in typischen Landschaften. (vgl. hierzu LEXIKON DER GEOWISSENSCHAFTEN unter: https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/landschaftswasserhaushalt/9251 [abgerufen am 18.01.2023])

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Tanja Martin

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