Ausblick auf das Powerhouse Südafrika – Post-Corona

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veröffentlicht am 8. Juni 2020 | Lesedauer ca. 3,5 Minuten

  

Wie fast in allen anderen Ländern der Welt hat die Corona-Krise auch die Realwirtschaft der Republik Südafrika für beinahe zwei Monaten nahezu zum Stillstand gebracht. Als Konsequenz aus dieser Krise sieht sich das Land von vielen neuen Herausforderungen konfrontiert.

  

  


Ein weiteres schwieriges Thema stellt die Ernährungsknappheit für die im Land lebende arme Bevölkerung dar. Ein Teil des öffentlichen und privaten Sektors ist seit Ausbruch der Pandemie bemüht, diese Bevölkerungsschicht mit Nahrungsmittelpaketen zu versorgen. Ob diese Unterstützung letztendlich für alle Betroffene ausreicht, ist derzeit nicht zu beantworten.
 

Hinzu kommt eine nicht ausreichend vorhandene medizinische Versorgung allgemein. Da der Gesundheitsschutz nur für einen kleinen Teil der Bevölkerungsgruppe zugänglich ist, wird die Eigeninitiative von privater Hand dringend benötigt. In der Hoffnung, die Krise bekämpfen zu können, wurden bereits diverse Regierungsprogramme implementiert, welche zur Unterstützung des Gesundheitssektors und der arbeitslosen bzw. ärmeren Bevölkerung dienen sollen. Damit zeigt sich, dass die Reformbereitschaft, um die Ungleichheiten zwischen Armut und Reichtum innerhalb der Bevölkerung abschwächen zu können, in der Republik gewachsen ist.  Für eine weitere wirtschaftliche Stärkung und Entwicklung des Landes sind neben solchen Programmen (zur Verstärkung der Nahrungsmittelversorgung und der Gesundheit sowie durch die Implementierung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie) auch  private in- und ausländische Investitionen, vor allem in Zukunftsbranchen, eine wesentliche Voraussetzung. Die Notwendigkeit einer weiteren Verstärkung der Zusammenarbeit auf internationaler Länderebene macht dies zudem deutlich.
 

Steigender Bedarf schafft weitere Investitionsmöglichkeiten

Auch der steigende Bedarf nach Waren und Dienstleistungen, vor allem bedingt durch das zunehmende Bevölkerungswachstum, hat dazu geführt, dass Investitionen in der noch überwiegend importabhängigen Region immer notwendiger geworden sind. Ein Beispiel ist die nicht ausreichend vorhandene Energiekapazität für die gesamte Region. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere Solar- und Windenergie, gehört zu einem der wesentlichen Wirtschaftsziele der Regierung. Aufgrund der optimalen klimatischen Lage des Landes mit besten Voraussetzungen für Erneuerbare Energien, könnten private Investitionen in moderne und verlässliche Technologien als Lösung für den unaufhaltsam steigenden Energiebedarf des Landes (Stromversorgung) deutschen Unternehmen Chancen bieten.
 

Südafrika als Sprungbrett für ausländische Investoren

Die Republik Südafrika gilt unter den afrikanischen Ländern als Investitionsstandort Nummer eins und eignet sich sehr gut für einen unternehmerischen Einstieg in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbranchen. Dies begründet sich vor allem in der guten Infrastruktur und geeigneten Infrastrukturprogrammen, u.a. für Erneuerbare Energien, sowie einer modernen und stark diversifizierten Wirtschaft. Zudem besitzt das Land zahlreiche Rohstoffvorkommen und ist damit ein guter Beschaffungsmarkt für Industrieprodukte. Circa 800 deutsche Unternehmen sind bereits vor Ort tätig, bspw. in der Automobilproduktion. Deutsche Unternehmen könnten zudem in anderen Wirtschaftsbranchen erfolgreich zur Fortentwicklung beitragen, insbesondere für die Bereiche Medizinprodukte sowie Technik für Medizin, neben den traditionellem Sektor des Bergbaus aber auch im Einzelhandel sowie im Maschinenbau.
 

Da Krisen häufig gleichzeitig auch Chancen bedeuten können, ist diese Pandemie nicht nur „Corona“-bedingt zu betrachten. Diese Sondersituation könnte gleichzeitig verstärkt Chancen sowohl für deutsche Unternehmen, aber letztendlich auch für die Republik bedeuten. Allerdings sollten sich ausländische Unternehmer darüber bewusst sein, dass Südafrika nicht nur als Land, sondern als Sprungbrett für den afrikanischen Kontinent bei langfristigen Investitionen in Frage kommt.
 

Sturmerprobte Unternehmer werden sich nicht zurückziehen

Darüber hinaus sind häufig die ausländischen Unternehmen bzw. Investoren, die bereits seit vielen Jahren in Südafrika unternehmerisch tätig sind und sich als verlässliche Partner auch in schweren Zeiten erwiesen haben, bereits „sturmerprobt“ und auf Krisen vorbereitet. Sie planen ein, welche möglichen Risiken auf die Unternehmen zukommen könnten, wie bspw. Dürren, Energieengpässe oder politische Unruhen. Vom derzeitigen Standpunkt aus beobachtet, ist davon auszugehen, dass sich diese Unternehmer nicht durch diese Corona-Krise abschrecken lassen, sich nicht aus dem Land zurück ziehen werden und somit weiter hin ggf. sogar noch verstärkt unternehmerisch im Land tätig bleiben werden. Afrika ist ein Chancenkontinent.
 

Eine langsame Öffnung der Wirtschaftssektoren mit kontinuierlichen Lockerungen ist derzeit zu beobachten. In der aktuellen Phase zeichnet sich bereits heute schon ab, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht ohne wirtschaftliche Folgen für die Realwirtschaft verlaufen werden. Gleichzeitig könnte dies bedeuten, dass sich die Wirtschaft schon bald schneller wieder erholen wird als vermutet und darüber hinaus weitere Änderungen in den unterschiedlichsten Bereichen nach sich ziehen könnte. So ist bspw. eine virtuelle Änderung in den Arbeitsstrukturen, unter anderem durch Homeoffice, bereits eingetreten und insbesondere in naher Zukunft nicht mehr weg zu denken. 
 

Es ist denkbar, dass durch die Bereitstellung von mehr Intensivbetten und Beatmungsgeräten durch den privaten Sektor sowie aufgrund der rasch umgesetzten Maßnahmen der südafrikanischen Regierung bei einem weiteren positiven Verlauf, welcher sich bereits gezeigt hat, die Behandlung, insbesondere der durch das Corona-Virus infizierten Bevölkerung, bewältigt werden könnte.
 

Gemeinsames Wachstum

Durch eine weitere gemeinsame Zusammenarbeit mit anderen Staaten, wie Deutschland, könnte eine stabile Basis geschaffen werden, die Südafrika und Deutschland benötigen. Dies wird für eine positive Entwicklung der Republik Südafrika von wesentlicher Bedeutung mit entscheidend sein wird.
 

„Wer wagt, kann gewinnen. Wer nicht wagt, hat bereits verloren.“

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