Homogenisierung der IT-Landschaft – Umstellung auf SAP S/4 HANA

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veröffentlicht am 12. Juni 2019
 
SAP setzt mit der aktuellen ERP-Software S/4 HANA auf die digitale Transformation und die Cloud. Angestrebte Vorteile sind simplifizierte Prozesse, optimierte Datenstrukturen, Echtzeitanalysen und mit FIORI ein optimales Benutzererlebnis. Nachdem die noch weit verbreitete Version ECC 6.0 Ende 2024 aus der Wartung läuft, fragen sich viele SAP-Kunden, wie die Umstellung erfolgen kann. SAP empfiehlt eine agile Einführungsmethode im Zusammenspiel mit einer Software-Lösung.
 

 

Für viele Unternehmen ist die Einführung von oder die Umstellung auf S/4HANA relevant. Grund ist, dass SAP ab Anfang 2025 keine Wartung für die Business Suite ECC 6.0 mehr anbieten wird. Der Termin ist kurzfristiger, als es auf den ersten Blick wirkt: Eine Umstellung kann je nach Umfang Monate oder gar Jahre dauern und es ist mit einer Knappheit auf dem SAP-Beratermarkt zu rechnen. Unternehmen, die umstellen müssen, sollten deshalb frühzeitig starten und ihre S/4 HANA Road-map aufstellen.

 

Die Umstellung

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten der Transition auf das neue System. 

 

1. Der Greenfield-Ansatz

Hierbei handelt es sich um eine Neuinstallation und Konfiguration des SAP S/4 HANA Systems, die die bestehenden Daten migriert. Die Variante bietet sich an, wenn man
  • sich von Eigenentwicklungen trennen möchte,
  • alle Vorteile des digitalen Kerns von S/4 HANA nutzen möchte und
  • sich wieder am SAP-Standard orientieren will.

 

2. Die System-Conversion

Bei der System-Conversion wird ein bestehendes SAP Business Suite-System in einem Schritt in ein S/4 HANA-System übernommen. Die Methode bietet sich an, wenn das bestehende System (z.B. ECC 6.0)
  • einen aktuellen Release-Stand hat,
  • immer optimal gewartet wurde und
  • wenige Eigenentwicklungen oder Modifikationen umfasst.

 

3. Landscape-Transformation

Die Landscape-Transformation konsolidiert mehrere SAP- oder Non-SAP-Systeme auf z.B. ein zentrales S/4 HANA System. Diese Alternative ist für Unternehmen empfehlenswert, die
  • eine heterogene Systemlandschaft haben,
  • auf ein zentrales S/4 HANA-System setzen und
  • kostensensibel vorgehen wollen.
 

Die Methode

Um SAP neu einzuführen oder umzustellen, gibt es verschiedene Methodenbaukästen, die Arbeitspaket­beschreibungen, Vorgehensweisen und Vorlagen bieten.
 
„SAP Activate” löst „Accelerated SAP” (ASAP) ab: Ersteres ist keine reine Implementierungsmethode wie ASAP, sondern ein Baukasten mit agilen Projektmethoden und Vorlagen, sowie vorkonfigurierten und sofort funktionsfähigen digitalisierten Prozessen. SAP Activate wird durch den Solution Manager und das Add-on „Focused Build” unterstützt.
 
SAP Activate gliedert sich in die Phasen Discover, Prepare, Explore, Realize, Deploy und Run. Sie be­schrei­ben Vorgehensweise, Meilensteine, Arbeitspakete und Dokumentenvorlagen. Die Methode orien­tiert sich stark an der Nutzung des SAP-Standards, der Best Practices oder einer Model Company. Einen Business Blueprint wie in ASAP gibt es nicht mehr, auch die Methode an sich hat sich geändert: Bspw. werden die Anforderungen nicht mehr in langwierigen Workshops aufgenommen, sondern es werden Fits und Gaps entlang der vorkonfigurierten Best Practice-Prozesse identifiziert. Verglichen mit dem Blue­print-Vorgehen, ist das eine Beweislastumkehr: Die Fachbereiche müssen begründen, warum der Stand­ard nicht ausreicht bzw. was eine Erweiterung für das Unternehmen bringt. Das reduziert Eigenentwickl­ungen und Sonderanforderungen, was sich positiv auf die Implementierungs- und Betriebskosten aus­wirkt. Einige sehr nützliche Online-Tools unterstützen den Methodenbaukasten: Dazu gehören der Transformation Navigator, der Roadmap Viewer, die S/4 HANA-Demosysteme oder der Best Practice Explorer.

 

Best Practices

Die SAP Best Practices sind vorkonfigurierte sowie sofort einsatzfähige Geschäftsprozesse. Sie bieten Erfahrungen aus verschiedenen SAP-Einführungsprojekten bei unterschiedlichen Kunden, verkürzen Einführungszeiten, reduzieren Risiken und erhöhen die Qualität der Lösung. Die Best Practices umfassen Prozessbeschreibungen und -diagramme, Testskripte, Konfigurationsanleitungen und sog. „Building Blocks”. Letztere können in einem S/4 HANA-System als Customizing-Einstellungen aktiviert werden. Model Companies bündeln SAP Best Practices und bieten vorkonfigurierte, einsatzfertige Referenz­lösungen, zugeschnitten auf speziellen Anforderungen verschiedener Geschäftsbereiche und Branchen.

  Bitte beachten Sie:

  • Die Wartung der SAP Business Suite ECC 6.0 läuft Ende 2024 aus.
  • Die Umstellung auf SAP S/4 HANA braucht einen entsprechenden Vorlauf.
  • S/4 HANA bietet simplifizierte Funktionen, optimierte Datenstrukturen und mit FIORI eine neue Oberfläche.
  • Mit SAP Activate und den Best Practices können SAP-Projekte enorm beschleunigt werden.
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