China verkürzt Quarantäne für Reisende

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veröffentlicht am 30. Juni 2022 | Lesedauer ca. 1 Minute

  

Nachdem wir vor nur wenigen Tagen darüber berichtet haben, dass China das Erfordernis zur Beantragung eines sogenannten „PU-Letters"  für Visa der Kategorien Z (Arbeitsvisum), Q (Visum für ausländische Familienangehörige chinesischer Staatsangehöriger oder Ausländer mit Daueraufenthaltserlaubnis) und S (Visum für Familienangehörige von in China arbeitenden Ausländern) abgeschafft hat, folgt die nächste positive Meldung auf dem Fuße: die Verkürzung der Quarantänezeit für international Einreisende sowie für enge Kontaktpersonen von 14+7 (14 Tage zentrale Quarantäne in einer staatlich festgelegten Einrichtung + 7 Tage Selbstbeobachtung) auf 7+3 (7 Tage zentrale Quarantäne + 3 Tage Selbstbeobachtung) – und zwar landesweit!

   

      

Diese und weitere Änderungen sieht die 9. Auflage von Chinas Plan zur Prävention und Kontrolle von Covid-19 vor, welcher am 28. Juni 2022 im Rahmen einer Pressekonferenz des Gemeinsamen Präventions- und Kontrollmechanismus des Staatsrates verkündet wurde. In der Pressekonferenz wurden neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur wesentlich kürzeren Inkubationszeit der Omikron-Variante – genauer: Omikron-Stamm BA.2 - als Hauptgrund für die angepasste Quarantänezeit genannt.

 

Neben der spürbaren Verkürzung der Quarantänezeit für aus dem Ausland Einreisende möchten wir außerdem folgende weitere Neuerungen hervorheben:

 

  • Enge Kontaktpersonen zweiten Grades müssen nunmehr 7 Tage Selbstbeobachtung statt 7 Tage zentrale Quarantäne durchführen;
  • Die Kriterien zur Bestimmung und Abgrenzung von Hoch-, Mittel- und Niedrigrisikozonen einerseits und geschlossenen, Kontroll- und Präventionszonen anderseits wurden landesweit vereinheitlicht und in ein neues Gesamtkonzept überführt;
  • Die Frequenz der Durchführung von Nukleinsäuretests für Hochrisikogruppen soll erhöht werden und es wurden Kriterien für die Einleitung und Beendigung von Massentests nach einem lokalen Ausbruch spezifiziert;
  • Insgesamt soll die frühzeitige Erkennung und Behandlung positiver Fälle noch effizienter gestaltet und eine noch besser vernetzte Überwachung des erneuten Aufkommens von Infektionen ermöglicht werden.
  • Die Verkürzung der Quarantänezeit für internationale Reisen ist grundsätzlich als ein Schritt in die richtige Richtung zu werten. Dadurch wird die Schwelle zur Entscheidung für oder gegen eine Einreise nach China weiter abgesenkt. In der Praxis wird sich diese Änderung aber nur dann wirklich auswirken, wenn mehr internationale Flugverbindungen zugelassen werden, was schließlich auch die Senkung der bisher noch horrenden Flugpreise zur Folge haben wird. Außerdem wollen wir darauf hinweisen, dass die hier genannten Änderungen keine grundsätzliche Abkehr von Chinas Null-Covid-Politik darstellen. Die Regierungsvertreter betonten in der erwähnten Pressekonferenz mehrfach, dass es sich bei der Neuauflage um eine „Optimierung" statt einer „Lockerung" der Politik handelt und das Risiko erneuter Ausbrüche – vor allem bei Einfuhr und Ausbreitung der Omikron-Stämme BA.4 und BA.5 – weiterhin als hoch eingeschätzt wird.

 

Somit bleibt zu hoffen, dass die optimierten Maßnahmen die gewünschten Erfolge zeitigen und die chinesische Regierung den Kurs der schrittweisen Öffnung unter Covid-19 ohne erneute Rückschritte fortführen kann.

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