Osteuropa, ein Muss! – Region bleibt trotz Anfälligkeit attraktiv

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Richard Heindl kommentiert
 

Für Unternehmen wie HEITEC, die sich international bewegen, ist es, denke ich, selbstverständlich sich in Osteuropa, einer Region mit Wachstumspotenzial und wettbewerbsfähiger Kostenposition, zu engagieren.
 
Bereits 1992 starteten wir in der heutigen Slowakei mit unserem ersten Büro. Wir bauten damals eine Rohrbeschichtungsanlage für Autobremsleitungen in Südkorea. Durch den Aufbau einer Teilefertigung in der ehemaligen Tschechoslowakei wurde das Projekt aufgrund der guten Mischkalkulation ein wirtschaftlicher Erfolg. Dieser vielversprechende Einstieg veranlasste uns, auch in Charkiw in der Ukraine ein Büro zu eröffnen. Hier merkten wir aber sehr schnell, dass wir – ebenso wie in Kattowitz/Polen – unserer Zeit voraus waren. Große Staatsbetriebe wurden geschlossen, Mitarbeiter entlassen und die Automatisierung stand nicht im Mittelpunkt der Investitionen.
 
Heute stellt sich die Situation für uns in Osteuropa ganz anders dar: Es entstehen neue Unternehmen, die hungrig sind nach neuer Technik. Die Universitäten bringen hochqualifizierte Arbeitskräfte und Ingenieure hervor und wir sehen darin großes Potenzial. So haben wir auch sehr schnell erkannt, dass wir mit einem eigenen Standort die Rekrutierungsarbeit wesentlich erleichtern und durch Verlagerung von Projekten die Mitarbeiter vor Ort bestens schulen können. Wir erhalten somit einen Kostenvorteil mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern.
 
Gerade in der Slowakei und in Rumänien haben wir beste Erfahrungen gemacht und dort Fuß gefasst. Inzwischen stabilisieren sich auch die Inlandsmärkte und eröffnen uns zusätzliche Absatzpotenziale.
 
Wir können aber auch feststellen, dass die vorher genannten Länder aufgrund ihrer EU-Mitgliedschaft eine stabilere Rechtssicherheit aufweisen als z.B. die Ukraine. Angesichts der momentanen politischen Lage ist die Ukraine, die dabei war, sich langsam auch wirtschaftlich ein wenig zu entwickeln, wieder am Nullpunkt angelangt. Leider spüren wir das auch in unserem Russlandgeschäft: Es ist eine große Zurückhaltung wahrzunehmen und der Weg des Aufbruchs und die Investitionen im Lande leiden sehr stark darunter. Ich denke aber, wenn sich die politische Situation normalisiert, dass gerade diese Länder für uns ein großes Potenzial darstellen, es aber unbedingt notwendig ist, zuversichtliche und vertrauensvolle Partner vor Ort zu finden.
 
Daher ist es wichtig, vor dem Markteintritt Kontakt zu Unternehmen aufzunehmen, die schon länger Erfahrung in diesen Märkten gesammelt haben. Unterstützend helfen können hier Kontakte aus den Kammern oder Verbänden, die sich bereits über Jahrzehnte in diesen Ländern engagieren.
 
Gerade diese Netzwerke sind für die mittelständischen Unternehmen enorm wichtig: Von den Erfolgen und guten Erfahrungen anderer profitieren und von den schlechten Erlebnissen anderer lernen. Besonders wichtig ist es, sich in die Hände von ortsansässigen Steuer- und Wirtschaftskanzleien aus dem Westen zu begeben, die Ihre Interessen zuverlässig vertreten, v.a. auch die rechtlichen Voraussetzungen kennen und Sie somit gut beraten und betreuen können.
 
Abschließend kann ich nur für HEITEC sprechen. Wir werden weiter wachsen und damit uns noch stärker in den Ländern Osteuropas engagieren.

  

Richard Heindl

Richard Heindl, Vorstandsvorsitzender der HEITEC AG mit Sitz in Erlangen, gründete vor mehr als 30 Jahren das Unternehmen mit zwei Mitarbeitern als Ingenieurgesellschaft in Nürnberg. Er ist bis heute der alleinige Gesellschafter.
 
Die HEITEC AG beschäftigt in der Gruppe in Deutschland mehr als 1.000 Mitarbeiter und ist im Ausland, wie z.B. in der Slowakei, Rumänien, Türkei, Österreich und der Ukraine, mit mehreren 100 Mitarbeitern tätig.
 
Die HEITEC AG hat sich in den letzten Jahren als ein führendes Systemhaus für Software, Mechanik und Automatisierung entwickelt.
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