Die Tschechische Republik – Aussichtsreicher Investitionsstandort

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JUDr. Petr Novotný antwortet
 

 Die aktuelle Lage in Osteuropa ist aufgrund der Russland-Ukraine-Krise noch immer angespannt. Können Sie Ausweichbewegungen von Unternehmen in die Tschechische Republik feststellen?

Die tschechische Wirtschaft ist seit Jahren besonders eng mit der deutschen Wirtschaft verbunden. Der Außenhandel zwischen beiden Ländern ist 2014 laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts auf eine Rekordhöhe gestiegen. Die Verwerfungen im Zuge der Ereignisse in der Ukraine haben die Tschechische Republik kaum berührt. Mit Blick auf das Embargo der Russischen Föderation hatten aber v.a. lebensmittelverarbeitende Unternehmen mit Problemen zu kämpfen, die auf eine Ausfuhr in die osteuropäischen Märkte orientiert waren.
 

 Wie gestalten sich derzeit die Aktivitäten von deutschen Unternehmen in Ihrem Land?

Deutsche Unternehmen sind bereits seit Anfang der 90er Jahre sehr stark in der Tschechischen Republik engagiert. Eine grundsätzliche Bedeutung hatte das Pilotprojekt der Übernahme von Aktien des traditionsreichen Automobilbauers Škoda Auto a.s. durch Volkswagen im Jahr 1991. In der Folge erlebte die Tschechische Republik eine Welle an Investitionen v.a. in die Automobil- und Zulieferindustrie. Die Automobilindustrie ist aktuell eines der wichtigsten Standbeine der tschechischen Wirtschaft. Der überwiegende Teil der Zulieferer weist ein stabiles Wachstum an Umsätzen und Ergebnissen auf. Mit dem Boom steigt die Bereitschaft zu weiteren Investitionen, was wiederum einen höheren Arbeitskräftebedarf nach sich zieht – v.a. in Regionen mit einem starken Anteil der Automobilindustrie.
 
Aber: Einige Unternehmen haben sich aus der Tschechischen Republik wieder zurückgezogen, da sie im verschärften Wettbewerbsumfeld mit ihren Produkten nicht bestehen konnten.
 
Im Bereich Immobilien gab es anfangs einen ungeheueren Boom, der zwischenzeitlich leicht abkühlte. Aktuell verzeichnen wir wieder ein gesteigertes Interesse an Investitionen in den Bereichen Industrie, Büroflächen, aber auch Infrastruktur.
 

 Investieren diese Unternehmen i.d.R. exklusiv in der Tschechischen Republik oder sind sie meist in vielen Ländern tätig?

Investoren sind zumeist sowohl in der Tschechischen Republik als auch in anderen Ländern Mittel- und Osteuropas aktiv. Jedoch vermerken wir einen Trend hin zu einer Konzentrierung der Interessen in einem der Staaten Mittel-/Osteuropas, von dem aus dann die Geschäfte und Dienstleistungen zentral für die gesamte Region geführt werden. Der Tschechischen Republik kommt hierbei als traditionellem Geschäftspartner Deutschlands eine besondere Rolle zu. Und dann ist da noch die geografische Nähe – gerade in den grenznahen Regionen finden wir zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen aus den deutschsprachigen Ländern, die die bislang billigere Arbeitskraft nutzen.
 

 Was erwarten Sie für die Zukunft?

Für das Exportgeschäft rechnen wir mit einer weiterhin positiven Entwicklung, da laut Tschechischer Nationalbank die Interventionspolitik in Bezug auf den Kurs der Tschechischen Krone bis 2016 beibehalten werden soll.
 
Generell erwarten wir für die Zukunft, dass das Investitionsklima in der Tschechischen Republik nach wie vor positiv sein wird. Dies liegt u.a. an den anhaltend guten Standortfaktoren. Wir sind daher zuversichtlich, dass die Tschechische Republik auch in den nächsten Jahren einen vorderen Platz auf der Skala der beliebtesten Investitionsländer in Mittel- und Osteuropa belegen wird.
 
Eine Herausforderung ist der Fachkräftemangel. Um ihm entgegenzuwirken, sollten sowohl der Infrastrukturausbau vorangetrieben als auch das Wachstumspotenzial bei Fachkräften genutzt werden.
 

 Wie ist Rödl & Partner in der Tschechischen Republik aufgestellt?

Rödl & Partner bietet international tätigen Unternehmen fachübergreifende Leistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung, Business Process Outsourcing und Unternehmensberatung. Viele unserer Mandanten sind inhabergeführte, mittelständisch geprägte Unternehmen. Unsere 300 Kolleginnen und Kollegen sehen es als ihre Aufgabe, als Spezialisten für die Begleitung ausländischer Direktinvestitionen, ihren Mandanten in ihrer Sprache zur Seite zu stehen.
 
Des Weiteren erreichte Rödl & Partner bei dem diesjährigen Jahrgang des renommierten Awards „Czech Law Firm of The Year” erneut die höchstmögliche Auszeichnung: Rödl & Partner wurde „Czech Law Firm of The Year 2014” in der Kategorie Steuerrecht und konnte somit an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen.

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JUDr. Petr Novotný, Ph.D.

Attorney at Law (Tschechische Rep.)

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