Warum die Ukraine trotz Krieg ein interessanter Investitionsstandort ist

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veröffentlicht am 25. August 2023 | Lesedauer ca. 2 Minuten
von Dr. Beata Pankowska-Lier
 

Der Krieg in der Ukraine dauert an, das Ende ist nicht absehbar. Trotz der momentan instabilen Situation führen die Unternehmen in der Ukraine ihre Arbeit fort. Bereits seit Mitte Mai 2022 haben die meisten in der Ukraine ansässigen Unternehmen ihre Arbeit wieder aufgenommen und unter diesen erschwerten Bedingungen fortgesetzt. Nur ein kleiner Anteil der Unternehmen hat die Arbeit kriegsbedingt ganz eingestellt.

  



Unternehmen aus den besetzten Gebieten haben ihren Standort und vor allem die Produktionsstätten in den Westen der Ukraine verlagert. Investoren dürfen nicht vergessen, dass zwar die östlichen und südlichen Teile des Landes von Kriegshandlungen betroffen sind, in großen Teilen der Ukraine jedoch keine oder nur punktuelle Kriegsschäden entstanden sind. Das Bankensystem ist stabil und auch  die Behörden führen ihre Arbeit fort.
 
Gerade jetzt, während des Krieges, ist es für die Ukraine sehr wichtig, die Wirtschaft so weit wie möglich funktionsfähig zu halten. Was sehr viele Investoren nicht erkennen, ist, dass die Ukraine schon jetzt trotz Krieges ein interessanter Ort für Investitionen ist. Man darf nicht bis Ende des Krieges warten, um mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Der Wiederaufbau beginnt schon jetzt. Es ist sehr wichtig, die entstandenen Schäden so schnell wie möglich zu reparieren und die kritische Infrastruktur am Leben zu halten.  Bereits jetzt bieten sich für Investoren gute Geschäftschancen in den Bereichen erneuerbare Energien, Agrarwirtschaft, IT, Bauindustrie, Baustoffindustrie und Logistik. Mit jeder Investition leistet man einen Beitrag zur Unterstützung der Ukraine und zum Wiederaufbau des Landes, der längst begonnen hat. Einige Investoren haben bereits ihre Chance erkannt und seit Anfang 2023 wurden neue Investitionen in der Ukraine getätigt.
 
Die ukrainische Regierung ist fest entschlossen, gute Rahmenbedingungen für die ausländischen Investoren zu schaffen. Im Sommer 2022 hat die Ukraine  die Perspektive zum EU-Beitritt erhalten, was für das Land be­deu­tet, dass es den langen Weg des Reformprozesses in Gang setzten muss. Die Implementierung des EU-Rechts in das ukrainische nationale Recht ist im Zuge des Bei­tritts­pro­zesses erforderlich und wird auch die internationale Zusammenarbeit und Wirtschaftsbeziehungen fördern. 
 
Die deutsche Regierung unternimmt ebenfalls ständig Schritte, um die Ukraine und deutsche Unternehmen zu unterstützen. So hat die Bundesregierung Exportkreditgarantien für Ausfuhrgeschäfte gegen politische und wirtschaftliche Risiken vereinfacht, sog. Hermesdeckungen. Die Einzelfallprüfung wird immer durchgeführt, es wird jedoch kein Akkreditiv einer ukrainischen oder anderen Bank aus dem Drittland verlangt.
 
Die Risiken deutscher Investoren, die aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse Auswirkungen auf ihre Geschäfte im Ausland haben könnten, könnten durch Garantien der deutschen Regierung abgesichert werden. Durch die Garantien werden politische Risiken, einschließlich das Kriegsrisikos abgedeckt (das entspricht jedoch keiner Absicherung der Erträge). Die Anträge werden immer im Einzelfall geprüft. Entscheidend ist immer die Förderungswürdigkeit sowie die Vertretbarkeit des Risikos.
 

Die Ukraine war schon in der Vergangenheit ein wichtiger Standort für ausländische Investoren. Trotz der momentan schwierigen Rahmenbedingungen planen sehr viele Unternehmen neue Investitionen in der Ukraine. Die deutsche Regierung hat vorgeschlagen, schon vor Ende des Krieges einen „Marshallplan“ für den Wieder­aufbau aufzustellen. Es ist nicht absehbar wie lange der Krieg in der Ukraine noch andauern wird, aber es ist wichtig, die Ukraine zu unterstützen, und zwar nicht nur durch Waffenlieferungen, sondern auch wirtschaftlich – durch Fortsetzung der alten Investitionen und durch die Anbahnung von neuen Projekten.

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