Psychologie: Entscheidungen treffen

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In Unternehmen müssen permanent Entscheidungen getroffen werden: Sei es der Einstieg in neue Geschäftsfelder oder Regionen, die Produktentwicklung, der Aufbau von bestimmten Kompetenzen oder die Kommunikationsstrategie mit den Kunden. Gehirnforscher gehen davon aus, dass ein Mensch pro Tag ca. 20.000 Entscheidungen trifft – bewusst oder unbewusst. Auch beim unternehmerischen Handeln muss eine Reihe von Entscheidungen getroffen werden, die das Fundament für den Erfolg bzw. Misserfolg im Wettbewerb bilden. Daher ist es eine der wichtigsten Herausforderungen für Unternehmen, die Zahl von Risikoentscheidungen zu vermindern. Lesen Sie in unseren Einblicken mehr zu Entscheidungsmethoden und dem Entscheidungsverhalten von Managern.

 

Methoden  

Consider All Facts

Mit „Consider All Facts” (CAF) lassen sich besonders gut die Rahmenbedingungen einer Situation erfassen, um sie dann in die Entscheidung miteinfließen zu lassen. Dafür sollten möglichst alle Einflussfaktoren, Informationen und Randbedingungen, die für die zu treffende Entscheidung relevant sind, in einer Liste erfasst werden. Im Anschluss werden die notierten Punkte nach ihrer Priorität sortiert. Anhand der systematisierten Entscheidungskriterien kann die Situation besser beurteilt werden und eine Entscheidung fällt wesentlich leichter.


Mind-Map

Die sog. Mind-Map kann nicht nur zur Findung von Ideen eingesetzt werden, sondern kann auch dabei helfen, Entscheidungen zu treffen. Dafür müssen die unterschiedlichen Aspekte einer Entscheidung visualisiert und strukturiert werden. So werden die Abhängigkeiten untereinander klarer und die Entscheidungsfindung wird vereinfacht.


Szenario-Analyse 

Bei der Szenario-Analyse werden unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten bei alternativen Rahmenbedingungen für die Zukunft entworfen. Ziel ist es, unter Berücksichtigung der Wertvorstellungen und Ziele sowie möglicher Entwicklungen vor dem Hintergrund der Vergangenheit eine möglichst optimale Entscheidung zu treffen. Zuerst muss für diese Methode der eigene Standpunkt (also: Wo stehe ich heute?) mit allen Stärken und Schwächen beschrieben werden. Im nächsten Schritt wird der Rahmen definiert, der das eigene Handeln bestimmt – z.B. Trends in Märkten oder bei Wettbewerbern. Zusätzlich wird ein Zeithorizont festgelegt, für den das Geschäftssystem entworfen werden soll, anhand dessen denkbare Szenarien diskutiert und bewertet werden. Zum Schluss wird sich auf Grundlage der Bewertung der möglichen Zukunftsbilder für eines entschieden.


Plus Minus Interesting

Bei „Plus Minus Interesting” (PMI) werden die positiven und negativen Aspekte einer Entscheidungsmöglichkeit aufgelistet und können so direkt gegeneinander abgewägt werden. So können die Folgen einzelner Alternativen besser eingeschätzt werden und man erhält eine größere Entscheidungssicherheit. Am Ende dieser Methode hat man meist noch keine eindeutig feststehende Antwort, sondern sie dient in erster Linie dazu, die Aufmerksamkeit gezielt auf Plus- und Minuspunkte einer Frage zu lenken, um so die Folgen einer möglichen Entscheidung klar erkennen zu können.

 

Entscheidungsmatrix  

Eine Entscheidungsmatrix ist ein Instrument zum Treffen rationaler Entscheidungen, bei dem am Ende die Entscheidung ganz klar feststeht. Dafür werden die verschiedenen Alternativen mithilfe von vorab klar definierten Kriterien in einem Punktesystem bewertet. Diejenige Alternative, die die meisten Punkte hat, gewinnt.
 

Quelle: 4managers.de; das-unternehmerhandbuch.de. Stand: Dezember 2016.

 

Entscheidungen gehen durch den Bauch

Unabhängige Studien mit Managern aus den Bereichen Banken, Industrie, Dienstleistungen und öffentlicher Verwaltung haben ergeben, dass etwa 2/3 aller Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen werden – sowohl bei privaten als auch professionellen Angelegenheiten. Ein weiteres Ergebnis war, dass das Vertrauen in das Bauchgefühl proportional mit der Hierarchieebene steigt.
 
 

Ergebnisfindung bei Managern

 

 

 
Wenn sich die Befragten im Nachhinein für eine intuitive Entscheidung rechtfertigen müssen, gaben allerdings 72 Prozent an, ihre Intuition zu verleugnen und stattdessen rationale Gründe zu suchen. Als Hauptgrund für das Abstreiten des eigenen Gespürs wurde die Angst vor der Intoleranz von Firmen gegenüber Fehlentscheidungen genannt. Für viele ist Intuition ein Tabuthema und wird nicht als Entscheidungsgrund akzeptiert. Lediglich in Aufgabenbereichen wie Personalauswahl, Forschung und Entwicklung wird die Entscheidung aus dem Bauch heraus eher gebilligt.
 
Das größte Vertrauen in die eigene Intuition haben übrigens Familienunternehmer oder Eigentümer-Unternehmer.

 

Quelle: Bertelsmann Stiftung: Intuition und Führung. Stand 2012.

 

alea iacta est – oder: Die Würfel sind gefallen

 


 

 

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