Start-ups gründen und aufbauen im Blockchain-Bereich

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veröffentlicht am 6. April 2021 / Lesedauer ca. 5 Minuten

 

Der Gründergeist im Blockchain-Bereich ist groß und die Zahl der neu entstehenden Projekte mittlerweile kaum mehr überschaubar: Solche Nachrichten zeigen, dass das Thema Blockchain aktiv betrieben wird und zunehmend an Fahrt aufnimmt. Beson­ders Start-ups haben einige Vorteile gegenüber großen Unternehmen. Sie können sich in dem sich schnell entwickelnden Markt deutlich flexibler und risikobereiter auf die Erfordernisse einstellen und reagieren. Das ermöglicht es ihnen, am Erfolg von Block­chain viel besser zu partizipieren als große Konzernen.

Prof. Dr. Philipp Sandner und Wolfgang Männel kommentieren

Prof. Dr. Philipp Sandner (Frankfurt School Blockchain Center)

Prof. Dr. Philipp Sandner leitet das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) an der Frankfurt School of Finance & Management. Seit 2017 gehört er dem FinTech Rat des Bundesfinanzministeriums an und dem Blockchain Observatory der Europäischen Union. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zählt Prof. Dr. Philipp Sandner unter den Top 30 der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands.
 

Wolfgang Männel (Blockchain Founders Group)

Wolfgang Männel ist Senior Partner der Blockchain Founders Group (BFG). Seit 2000 ist er im Venture Capital, Management Buy-out und Company Building Bereich tätig. Die BFG finanziert den Aufbau von Unternehmen, die Blockchain Technologie nutzen, um innovative Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden.
     

 

Start-ups können mit einer noch nicht gänzlich geklärten Rechtslage leben und arbeiten, während ein solcher Umstand für einen Großkonzern ein rotes Tuch ist. Die Wachstumschancen im Blockchain Space sind erheb­lich – nicht nur im Bereich von Kryptowährungen mit z. T. extremen Preisentwicklungen innerhalb kürzester Zeit. Doch um im Blockchain Space erfolgreich zu gründen, bedarf es einiger Expertise und unternehmerischer Erfahrung. Mit zielorientiertem Company Building sparen sich Start-ups nicht nur Zeit und Geld, sondern können sich auch deutlich erfolgreicher auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Diese Vision vertritt die Block­chain Founders Group. Durch das Bereitstellen von Expertise und der Standardisierung von Prozessen können Erfolg und Geschwindigkeit eines Start-ups deutlich verbessert werden. Besonders bei einem komplexen Thema wie Blockchain ist es wichtig, als Start-up gut aufgestellt zu sein.
 

Die Blockchain-Technologie

In der öffentlichen Verwaltung, dem Gesundheitssystem, der Industrie und der Finanzwelt sind die Errungen­schaften der Digitalisierung längst nicht mehr wegzudenken. Erfolgversprechende Konzepte und Visionen wie das Internet of Things, das Cloud-Computing und die Industrie 4.0 werden zunehmend umgesetzt und ihre Entwicklung schreitet voran.
 
Bereits jetzt wird die Blockchain im Hinblick auf ihren möglichen Einfluss mit dem Internet verglichen. Ihre Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Die jüngsten Entwicklungen, z. B. der von der Europäischen Union präsentierte Market for Crypto Assets (MiCa)-Entwurf oder die Vorstöße von Ländern wie der Schweiz und Liechtenstein, die neue Gesetzesentwürfe zur Technologie verabschiedeten (Blockchain Act), lassen darauf schließen, dass das Thema Blockchain in der Politik angekommen ist. Diese Technologie sorgt durch ihren Aufbau für Vertrauen zwischen Akteuren und schafft durch ein dezentralisiertes und verteiltes Register Transparenz und Sicherheit. Man kann die Blockchain als ein elektronisches Register für Daten, Transaktionen und Ereignisse beschreiben. Der Austausch zwischen den Knotenpunkten innerhalb des Netzwerkes findet direkt statt, womit eine dezentrale Architektur ermöglicht und ein Intermediär überflüssig wird. Ein weiterer spannender Ansatz ist die Tokenisierung. Jeder Wert bzw. jedes Asset lässt sich mittels der Tokenisierung ‚digitalisieren‘, auf einer Blockchain speichern und kann von allen Vorteilen der Technologie profitieren.
 
Eine Token Economy, in der jedem Wert ein Token zugeschrieben ist, wird eine Vielzahl an neuen Geschäfts­modellen ermöglichen. Zudem können so illiquide Märkte liquide werden; die Möglichkeit des Teileigentums eröffnet ganz neue Arten von Besitzverhältnissen.
 

Großkonzern vs. Start-up

Große Unternehmen mit langwierigen Entscheidungsprozessen und hohem Risikobewusstsein sind im Gegen­satz zu Start-ups langsamer und zurückhaltender bei der Umsetzung von neuen Ideen und Geschäfts­modellen. Start-ups sind agiler, flexibler und risikobereiter. Sie haben bessere Möglichkeiten, das große Potenzial der Blockchain-Technologie zu nutzen.
 
Die ersten Schritte von Start-ups sind oft mit Fehlern, Misserfolgen und Kosten verbunden. Es mangelt an der richtigen Beratung, um die Unternehmen vor, während und nach der Gründung erfolgreich zu führen. Um im Blockchain-Bereich langfristig zu performen, sind neben Expertenwissen viele weitere wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Es ist von großer Bedeutung, dass in Rechtsfragen absolute Klarheit herrscht. Mit der richtigen Begleitung durch erfahrene Berater und Juristen, können viele Ineffizienzen vermieden werden.

 
Herausforderungen

Für die noch junge Technologie lassen sich neben aller Euphorie ob ihres Potenzials und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auch Risiken und Herausforderungen erkennen. Neben technischen Komplika­tionen steht vielen Ideen und Anwendungsfällen eine größtenteils noch recht unklare Rechtslage gegenüber. Keinesfalls zu unterschätzen sind durch Unwissen und mangelhafte Rechtsberatung entstehende Kom­plikationen mit den länderspezifischen Finanzbehörden. Die daraus möglicherweise resultierenden schwer­wiegende Konsequenzen sollten unbedingt ernst genommen werden. Aufgrund der Komplexität des Themas empfiehlt es sich für Gründer, unter keinen Umständen naiv bzw. leichtfertig an die Sache heranzugehen. Es ist daher ratsam, ein Start-up immer mit der richtigen Unterstützung von Experten im Finanz- und Unternehmens­bereich zu begleiten, die über ausreichend Erfahrung verfügen, um Fehler mit möglicherweise drastischen Folgen zu vermeiden.
 

Häufig stellt eine unklare Rechtslage eine Hürde dar, aber immer mehr Regierungen beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Blockchain und folglich ist eine Verbesserung zu erwarten. Liechtenstein und die Schweiz zeigen wie es geht.

 

Blockchain ist ein komplexes Gebiet, in dem ein hohes Maß an Wissen Voraussetzung für eine erfolgreiche und nachhaltige Anwendung ist. Doch das Potenzial ist groß und die Anwendungsmög­lichkeiten vielfältig.
 

Blockchain Founders Group

Liechtenstein bietet eine äußerst günstige Ausgangsposition, da das Land sowohl Mitgliedstaat im euro­päischen Wirtschaftsraum, als auch in der europäische Freihandelsassoziation ist. Damit unterhält Liechtenstein nicht nur gute Handelsbeziehungen mit Mitgliedstaaten der europäischen Union, sondern auch mit der Schweiz. Das bietet v. a. Chancen in den Bereichen Blockchain-, Token-, Crypto- und DLT-basierte Geschäftsmodelle. Daher gibt es neue Ansätze wie etwa den der Blockchain Founders Group (BFG). Er ver­bindet Start-up-Inkubation mit erprobter und anwendungsbezogener Blockchain-Expertise und erzielt damit drei Standards im Company Building: Effizienz bzw. Optimierung, Skalierbarkeit und hohe Agilität. Ein gutes Beispiel für das erfolgreiche Konzept ist die jüngste Beteiligungen an dem Liechtensteiner Blockchain Start-up „Amazing Blocks”. Es gilt für die BFG als Pionierprojekt, bei dem die erprobten und standardisierten Prozesse implementiert wurden. Sie stellen sicher, dass das Portfoliounternehmen durch standardisierte Prozesse eine geringe Fehlerquote aufweist und gleichzeitig eine solide Finanzierung erhält, damit keine Engpässe entstehen. Im Kern steht außerdem die Inkubation von potenziell förderungswürdigen Ideen.

 

Fazit

Mit Blockchain steht eine Technologie am Beginn ihrer vollständigen Entfaltung. Dank ihrer Eigenschaften bietet sie sich in vielen verschiedenen Bereichen als effizienzsteigernde Innovation an und birgt – insbe­sondere im Vergleich zu anderen Technologien im digitalen Zeitalter – große Wachstumschancen. Company Builder können Gründern und ihren Teams helfen, sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Durch die Standardisierung von internen Unternehmensprozessen und einem direkten Zugang zu einem Netzwerk an Experten kann Zeit und Geld gespart werden. Gezielte Optimierungen können Fehler reduzieren und die Skalierbarkeit steigern. Insbesondere aufgrund der regulatorischen Komplexität, ist es für Gründer von großer Bedeutung, ihre Unternehmen mit kompetenter Rechtsberatung zu starten. Geschieht das nicht, ist über kurz oder lang mit Komplikationen zu rechnen. Mit entsprechendem Wissen und der richtigen Beratung können solch unliebsamen Entwicklungen jedoch im Vorfeld vermieden werden. Werden alle genannten Punkte mit genügend Weitsicht berücksichtigt, kann ein Start-up, das in ein exzellentes Netzwerk im Blockchain Space und darüber hinaus eingebettet ist, mit enormen Vorteilen und Wachstum in der Anfangszeit und in der weiteren Zukunft rechnen.

Aus dem Entrepreneur

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