Mittelstandsfinanzierung – Interessante Möglichkeiten

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Das Kreditvergabeverhalten der Banken und der Wunsch nach mehr Bankenunabhängigkeit bei den Unternehmen hat die Finanzierungssituation mittelständischer Unternehmen grundlegend verändert. V.a. wachstumsorientierte Unternehmen sind verstärkt auf der Suche nach alternativen Finanzierungslösungen, die sinnvolle Bausteine für eine langfristige, mittelstandsorientierte Finanzierungstrategie sein können. Die zentrale Frage lautet: Welche Finanzierungsinstrumente gibt es, die diese Anforderungen erfüllen können?
 
Nach wie vor nimmt der klassische bilaterale Bankkredit die führende Rolle in der Unternehmensfinanzierung ein. Daneben haben sich alternative Finanzierungsformen wie Factoring und Leasing breit in der Unternehmenslandschaft etabliert. Weniger bekannt aber immer häufiger anzutreffen sind strukturierte Finanzierungsprodukte wie die Mittelstandsanleihe oder das Schuldscheindarlehen, die mit Größenordnungen ab 5 Mio. Euro als durchaus mittelstandstauglich anzusehen sind.
 
Sind die vorgenannten Finanzierungsprodukte dem Fremdkapital zuzurechnen, wird die Eigenkapitalfinanzierung über direkte Beteiligungen oder mezzanine Produkte, z.B. stille Beteiligung, abgedeckt. Dieser Bereich wird überwiegend von Beteiligungsgesellschaften und Spezialanbietern dominiert.
 
Unternehmen öffnen sich zunehmend alternativen Anbietern und erkennen die Vorteile einer solchen Finanzierung. Diese Entwicklung kann als Chance gesehen werden, Projekte, die über herkömmliche Kreditfinanzierungen nicht darstellbar sind, zu realisieren und zeitgleich die Unternehmensfinanzierung unabhängiger gegenüber Hausbanken zu gestalten.
 

Handlungsspielraum erweitern

Gerade für Unternehmen, die stark wachsen oder große Einzelinvestitionen planen, stellt fehlendes Eigenkapital einen der wesentlichsten Hinderungsgründe zur Gestaltung einer ausgewogenen Unternehmensfinanzierung dar. Umso erfreulicher ist die derzeitige Entwicklung auf dem deutschen Beteiligungsmarkt. In unserer Studie „Die deutsche Beteiligungsbranche 2014” konnten wir feststellen, dass die positive Stimmung ungebrochen ist und die Bedeutung von Private Equity zunimmt.
 
Gute Nachricht für alle Eigenkapital suchenden Unternehmer ist, dass es immer mehr „mittelstandstaugliche” Beteiligungsgesellschaften gibt. Mittelstandstauglich im Sinne von:
  1. „Unternehmer sind Kapitalgeber”: Ehemalige Unternehmer treten mittels ihrer Family Offices als Investoren auf;
  2. „Lange Haltedauern”: Die Haltedauern dieser Beteiligungen liegen i.d.R. über 10 Jahre, oftmals auch zeitlich unbegrenzt, da sie eine langfriste Vermögensdiversifikation darstellen;
  3. „Sparringspartner”: Gerne sind solche Investoren bereit, über Beirats- oder Aufsichtsratsfunktionen ihre unternehmerischen Erfahrungen und Netzwerke mit einzubringen.
 

Gefragte Schuldscheindarlehen

Durchlebt die Mittelstandsanleihe aktuell eine kleine Ruhephase, startet das Schuldscheindarlehen im Moment so richtig durch. Vorteile dieser Produkte sind:
 
  • Unabhängigkeit von Hausbanken;
  • I.d.R. keine Sicherstellung, „nur” Covenants;
  • Lange Laufzeiten von 3 bis 7 Jahren;
  • Freie Mittelverwendung.
 
Die Mittelstandsanleihe ist durch ihre Börsennotierung insbesondere für solche Unternehmen interessant, die erste Erfahrungen mit dem Kapitalmarkt sammeln wollen und einen breiteren Bekanntheitsgrad bei Investoren (institutionell und privat) anstreben. Schlanker und auch deutlich „verschwiegener” ist dabei das Schuldscheindarlehen, das nur einer überschaubaren Anzahl von institutionellen Investoren vorgestellt wird. Insbesondere aufgrund der fehlenden Sicherstellung und des relativ überschaubaren, laufenden Reportings an die Investoren (i.d.R. Quartals- bzw. Halbjahresberichte) liegt die Verzinsung mit etwa 1 bis 2 Prozent über vergleichbaren Kreditzinsen.
 
Beide Instrumente stehen dem Mittelstand erst seit wenigen Jahren zur Verfügung und können helfen, flexibel auf bestimmte Unternehmenssituationen, insbesondere in Wachstumsphasen, zu reagieren.
 

 Bitte beachten Sie:

  • Ausgangslage und operative Ziele definieren.
  • Finanzierungsbedarf zur Umsetzung der strategischen Pläne festlegen.
  • Alle denkbaren Finanzierungsquellen vor dem Hintergrund von unternehmensspezifischen Erfordernissen analysieren.
  • Finanzierung professionell gestalten.
  • Kompetenzteam formieren, das alle Fragestellungen in Zusammenhang mit der Finanzierung meistern kann.

 

 Aus dem Entrepreneur

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Björn Stübiger

Diplom-Betriebswirt (BA)

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