Umstellung in SAP für die Rechnungslegung – Der IFRS-Readyness-Check

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​Seit dem 1. Januar 2005 müssen börsennotierte Unternehmen gemäß EU-Verordnung ihre konsolidierten Jahresabschlüsse nach den „International Financial Reporting Standards” (IFRS) ausweisen. Welche Veränderungen ergeben sich daraus in einem ERP-System wie SAP?
 

Für die betroffenen Unternehmen bedeutet IFRS veränderte Geschäftsprozesse in den Finanz- und Controlling-Abteilungen. Es sind die Unterschiede zwischen Local-GAAP (Handelsgesetzbuch in Deutschland) und IFRS: Man findet sie bei Rückstellungen, Abschreibungen und Bewertungen in der Anlagenbuchhaltung sowie bei der Erlösrealisierung und der Materialbewertung. Das bedeutet wiederum, dass die ERP-Systeme entsprechend angepasst werden müssen.
 

Die meisten Hersteller führender ERP-Systeme berücksichtigen in ihren neuesten Versionen bereits IFRS-Funktionalitäten und bieten entsprechende Lösungen an.
 

SAP – bereit für IFRS

IFRS kann seit Jahren in SAP abgebildet und eine parallele Rechnungslegung komfortabel mit der gängigen Kontenlösung ausgewiesen werden. Dabei werden für den Bereich IFRS spezielle Konten verwendet, die z.B. mit einem Präfix oder Suffix gekennzeichnet sind. Für die im IFRS abweichenden Vorgänge werden die Konten dann mit einer zweiten Buchung belastet. Hier kann eine Komplett- oder Deltabuchung erfolgen. Für den Prozess ist es notwendig, die Mitarbeiter der Buchhaltung entsprechend zu schulen und zu sensibilisieren.
 

In SAP ist es möglich, für die Rechnungslegung nach IFRS eine eigene Bilanzstruktur zu führen. Darin werden dann die IFRS-Konten zugeordnet und können so ausgewertet werden. In der Anlagenbuchhaltung werden unterschiedliche Bewertungsbereiche geführt. Pro Bereich können unterschiedliche Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie Abschreibungsregeln in Ansatz gebracht werden. Die Bewertungsbereiche können dann auch auf unterschiedliche Konten – z.B. für den Bereich IFRS – gesteuert werden.
 

Mit Einführung der „neuen Hauptbuchhaltung” kann in SAP der Bereich IFRS in einem eigenen sog. „Ledger” abgebildet werden. Damit entfällt das „Aufblähen” des Kontenplans durch zusätzliche Konten. Es wird beim Buchungsvorgang definiert, für welchen Bereich die Buchung erfolgt. In den Konten kann dann die Auswertung nach „Ledger” (Handelsgesetzbuch oder IFRS) vorgenommen werden.
 

Fazit

Die Abbildung von IFRS in SAP ist Standard. Für die Kontenlösung werden neue Konten benötigt, die den Umfang des Kontenplans erweitern. Das Buchungsverhalten muss entsprechend angepasst werden.
 

Für die Nutzung der „Ledger”-Lösung muss das neue Hauptbuch verwendet werden. Eine Migration vom klassischen auf das „neue” Hauptbuch ist nicht unkompliziert und bedarf eines eigenen Projekts.
 
In beiden Fällen sollten Sie einen Berater hinzuziehen. Rödl & Partner unterstützt Sie dabei, IFRS abzubilden.

 Bitte beachten Sie:

  • IFRS bedingt ein ver­änder­tes Buchungs­verhalten in den Finanz- und Controlling-Abteilungen.
  • Die ERP-Systeme müssen daher entsprechend angepasst werden.
  • Die meisten SAP-Lösungen bilden IFRS bereits ab – das sollten Sie für sich nutzen.
  • ​Auch ein Berater kann bei der Umstellung behilflich sein.

 Aus dem Entrepreneur

Entrepreneur: Kapitalmarkt orientierte Unternehmen

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Martin Raps

Leiter internationale SAP Projekte

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