Studie: Die deutsche Beteiligungsbranche 2025 – Private Equity im Spannungsfeld von Chancen und Zurückhaltung

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​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​veröffentlicht am 23. Juli 2025 | Lesedauer ca. 2 Minuten​  
  

Unsere Studie basiert auf der Analyse der Investmentkriterien von über 350 Private-Equity-Gesellschaften, die in Deutschland aktiv sind und überwiegend über eine eigene Niederlassung im Land verfügen. Ergänzend wurde eine Umfrage zu den aktuellen Entwicklungen auf dem deutschen Private-Equity-Markt durchgeführt. Der Fokus liegt dabei auf Investitionen im deutschen Mittelstand, der sowohl für nationale als auch für internationale Investoren weiterhin besonders attraktiv ist. Die Studie analysiert die Marktentwicklungen des Jahres 2024 und gibt einen Ausblick auf die Erwartungen für 2025.
    


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Trotz eines herausfordernden Vorjahres bleibt die Investitionsbereitschaft am Markt bestehen, richtet sich jedoch zunehmend auf selektive Ansätze mit klarem Fokus auf sektorales Know-how, proprietäre Investitions­möglichkeiten und differenzierte Value-Creation-Strategien. Investoren mit starkem Sourcing und klaren Wachstumsansätzen setzen sich zunehmend gegenüber Generalisten durch. Besonders im Small- und MidCap-Segment zeigt sich eine spürbare Entlastung bei der Finanzierung, da sich dieser Bereich als besonders resilient und weniger anfällig für Finanzierungshürden erwiesen hat. Für den weiteren Verlauf des Jahres 2025 wird eine zunehmende Marktbelebung erwartet, getragen von verbesserten Finanzierungsbedingungen und dem steigenden Nachfolgedruck im Mittelstand – wenngleich geopolitische Unsicherheiten die Dynamik weiterhin bremsen könnte​n.
    



Wesentliche Ergebnisse der Private Equity-Studie

  • Im Jahr 2025 konzentrieren sich Private-Equity-Gesellschaften in Deutschland klar auf den Mittelstand. Die Hälfte der analysierten Gesellschaften richtet ihren Fokus auf Zielunternehmen mit einem Umsatz von bis zu 50 Millionen Euro. Für 30 Prozent stehen dagegen Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50 und 250 Millionen Euro im Mittelpunkt. Die Renditeerwartungen der Investoren bleiben ambitioniert: Die Mehrheit rechnet mit Eigenkapitalrenditen zwischen 20-30 Prozent, einige wenige erwarten sogar noch höhere Werte.
  • Ein klarer Branchenschwerpunkt zeichnet sich 2025 nicht ab. Industrials, Services, IT / Software sowie HealthCare zählen weiterhin zu den bevor­zugten Sektoren, wobei die Verteilung relativ ausgewogen ist. Viele Investoren agieren flexibel und zeigen sich offen für unterschiedliche Segmente.
  • Die Planungen für 2025 zeigen einen leichten Anstieg der erwarteten Transaktionen. Drei bis vier Deals gelten für viele Häuser als realistisches Ziel, während kleinere Beteiligungszahlen weiterhin ein häufiger Zielwert bleiben. Die Zahlen steigen leicht, und auch wenn die Zurückhaltung der vergangenen Jahre einer vorsichtigen Markteröffnung weicht, wirken geopolitische Unsicherheiten weiterhin hemmend auf eine Rückkehr zum Transaktionsniveau vor der Zinswende.
  • Für 2025 planen 68 Prozent der analysierten Gesellschaften, ein bis zwei Exits zu realisieren. 32 Prozent beabsichtigen, im gesamten Jahr keine Verkäufe durchzuführen, während nur 9 Prozent drei bis vier Exits anstreben. Diese Zurückhaltung spiegelt das schwierige Marktumfeld wider. Unrealistische Preis­vorstellungen der Käufer bleiben der häufigste Deal-Breaker bei Exits. Zudem werden finanzielle Einschränkungen der Zielunternehmen und die konjunkturelle Entwicklung als wesentliche Gründe für das Scheitern von Transaktionen genannt.
  • Das Fundraising-Klima zeigt sich für 2025 robuster als in den Vorjahren. Während 45 Prozent der Befragten von konstanten Bedingungen ausgehen und 23 Prozent eine Verbesserung sehen, hat sich der Anteil pessimistischer Einschätzungen signifikant reduziert – ein möglicher Hinweis auf eine beginnende Marktberuhigung.
  • Auch die allgemeine Markterwartung ist überwiegend stabil. Eine klare Mehrheit erwartet für 2025 keine wesentliche Veränderung im Marktumfeld. Die Risikobereitschaft bleibt auf dem Niveau des Vorjahres, ebenso die Einschätzung zu den Unternehmensbewertungen, die mehrheitlich als konstant angesehen werden.
  • Das Kapitalangebot bleibt auch 2025 hoch. Der Zugang zu attraktiven Deals ist jedoch vor allem jenen Investoren vorbehalten, die sich durch kreative Value-Creation-Strategien, proprietäre Zugänge und tiefes Sektor-Know-how klar vom Wettbewerb abheben. Deutschland bleibt dabei ein bedeutender Zielmarkt: Die mittelständisch geprägte Unternehmenslandschaft und der demografisch bedingte Generationswechsel eröffnen vielfältige Einstiegsmöglichkeiten. Besonders Investoren, die trotz politischer Unsicherheiten auf langfristige Beteiligungen und die bewährten wirtschaftlichen Strukturen des deutschen Mittelstands setzen, erkennen in diesem Umfeld weiterhin attraktive Chancen.​

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