VATM Marktstudie: Deutscher Telekommunikationsmarkt in Aufbruchstimmung

veröffentlicht am 18. November 2021

​Am Telekommunikationsmarkt in Deutschland werden aktuell Rekordzahlen geschrieben. Laut einer aktuellen Marktstudie des VATM (Verband für Telekommunikation und Mehrwertdienste) werden bis Ende des Jahres zwei Drittel aller deutschen Haushalte ein gigabitfähiges Netz zur Verfügung stehen.
 
Das Investitionsvolumen der Telekommunikationsunternehmen und der entsprechenden Investoren ist derzeit mit 10,8 Milliarden Euro so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die Wettbewerber der Telekom tragen hierbei den größten Anteil mit 6,2 Milliarden Euro, während die Investitionen der Telekom sich auf 4,6 Milliarden Euro belaufen. Für die kommenden Jahre prognostiziert der VATM ein weiterhin großes Wachstumspotenzial.

In Einklang mit den Investitionssummen wird auch der Ausbau von FTTB/H Glasfaseranschlüssen im Jahr 2021 einen neuen Höchststand erreichen. Prognostiziert werden 2,1 Millionen neue Anschlüsse. Die wachsende Ausbaurate korreliert allerdings nicht mit der Vermarktung von Glasfaserprodukten. Denn insgesamt sind zwei Drittel der verfügbaren FTTB/H-Anschlüssen nicht aktiviert. Zurückzuführen ist dies auf die Konkurrenzsituation der Glasfaseranschlüsse mit der Aufrüstung der Kabel-Netze auf Gigabit-Geschwindigkeiten.

Der Trend zu Anschlüssen mit größeren Down- und Upload-Raten nimmt nämlich in Deutschland weiterhin zu. Über 50 Prozent der Kunden schließen inzwischen Verträge mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s im Download.

Laut VATM Präsident Martin Witt könnte Deutschland bis zum Jahr 2030 eventuell mit einer vollständigen gigabitfähigen Infrastruktur ausgestattet sein, „wenn ein wirklich wettbewerbs- und innovationsfreundliches Umfeld geschaffen wird […]”.

Im letzten OECD-Vergleich (Dezember 2020) stand Deutschland noch mit einem Anteil von 5,4 Prozent Breitbandanschlüssen auf Platz 35 von 39 Plätzen.