Daten als strategischer Kompass: Wie qualifizierte Daten die Steuerung internationaler Unternehmensverbände fördern

PrintMailRate-it
veröffentlicht am 12. Juni 2023 / Lesedauer ca. 4 Minuten
 

Eine erfolgreiche Internationalisierung setzt eine tiefe Kenntnis der eigenen Wert­schöpf­ungsprozesse voraus. Zudem werden Unternehmen dabei häufig mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Äußere Einflüsse, wie der Fachkräftemangel oder lokale Gegebenheiten werden zum Teil unterschätzt. Einheitliche, saubere Daten­strukturen und homogene Prozesse können dazu beitragen, trotz länderspezifischer Unterschiede eine hohe Flexibilität und schnelle Anpassbarkeit zu gewährleisten. 

  

  

Ob eine saubere Datenstruktur ausreicht, um Prozesse adäquat zu erfassen, oder die Digitalisierung mit Hilfe eines ERP (Enterprise Ressource Planning)-Systems unumgänglich sein wird – in beiden Fällen sind das A und O einer erfolgreichen Internationalisierung eine sorgfältige Planung und eine klare Strategie.

 

 

Die Planung – Prozessoptimierung durch Datenstruktur

Für die Planung und zur Erarbeitung einer klaren Strategie benötigen die Unternehmen eine tiefe Kenntnis ihrer Wertschöpfungsprozesse, sowie Methoden und Werkzeuge sie ständig zu hinterfragen und zu verbessern. Business Process Management (BPM) dient als effektives Werkzeug, das sich mit der Optimierung und Auto­matisierung von Geschäftsprozessen befasst. BPM umfasst die Identifikation, Analyse, Gestaltung, Implemen­tierung, Überwachung und kontinuierliche Verbesserung von Geschäftsprozessen. Neben der Steigerung von Effizienz und Effektivität, stehen die Flexibilität und schnelle Anpassbarkeit von Geschäftsprozessen im Fokus. Eine hohe Flexibilität ermöglicht es einem Unternehmen, schnell auf Veränderungen zu reagieren und sich an neue Marktbedingungen anzupassen. Eine länderübergreifende Optimierung und Harmonisierung von Ge­schäfts­prozessen erfordert zudem die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen lokalen Gegebenheiten. Dabei hilft BPM und dient als Schlüsselkompetenz für den Aufbau von Unternehmensstrukturen, die dann mit Hilfe von ERP-Systemen abgebildet werden können. 

 

Die Übersetzung – Integration in Applikation

Um qualifizierte Daten transparent zugänglich zu machen, ist ein ERP System ein derzeit noch unverzichtbarer Bestandteil der IT Enterprise Architektur. Durch die Verknüpfung der wesentlichen Geschäftsprozesse schafft das ERP-System die Grundlage für eine frühzeitige und präzise Steuerung länderübergreifender Geschäfts­aktivitäten. Global ausgerichtete ERP-Systeme wie Microsoft Dynamics 365 oder SAP S/4HANA gelten als Erfolgsfaktor für eine internationale Prozessstruktur und dienen als Prozessbeschleuniger. Das Ziel, eine ein­heit­liche Datenstruktur und möglichst homogene Prozesse trotz länderspezifischer Unterschiede zu erreichen, steht dabei im Vordergrund. Nur so können alle Systeme international weitestgehend synchronisiert und die Geschäftsprozesse aufeinander abgestimmt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist oft ein größeres Trans­formationsprojekt nötig. Hier gilt es, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubeziehen. Der Wandel innerhalb des Unternehmens fordert ein aktives Change Management, speziell unter Berücksichtigung von sich verän­dernden Tätigkeiten, länderübergreifenden Aktivitäten und Abstimmungen, insbesondere auch die Berück­sichtigung verschiedener kultureller Aspekte. 

 

Der Antrieb – Ressourcenmangel

Um die im ERP-System erfassten und gesammelten Daten qualifiziert auszuwerten und dadurch entsprechende Entscheidungen ableiten zu können, spielt neben der Datenqualität und deren richtiger Verknüpfung, auch die entsprechende fachliche Kompetenz und Verfügbarkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine entschei­den­de Rolle. Der zielgerichtete und möglichst effiziente Einsatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedingt transparente Prozesse und einen hochagilen Datenzugriff. Nur wenn Abläufe digital und in Echtzeit abgebildet werden, können international aufgestellte Teams effizient agieren. Der Fachkräftemangel ist jedoch in aller Munde und beeinträchtigt Unternehmen zunehmend in ihrer Wettbewerbsfähigkeit und damit in ihrem Wachs­tum. Zwar können Unternehmen durch die Globalisierung von einer größeren Vielfalt an Talenten profitieren, indem sie sich über geografische Grenzen hinweg setzen, dennoch ist der akute Mangel an Fachkräften nicht gänzlich kompensierbar. Daher zielen Unternehmen darauf ab, Prozesse zu verschlanken und zugleich die Produktivität durch Automatisierung zu steigern. Indem manuelle Tätigkeiten innerhalb eines Unternehmens automatisiert werden, schaffen diese Unternehmen Kapazitäten sich verstärkt um wertschöpfende Tätigkeiten zu kümmern. Die Verschiebung erfordert eine Veränderung der Anforderungen an die vorhandenen Kolleginnen und Kollegen – ein Wandel vom Ausführer zum Gestalter.  

 

Die Datengrundlage – der Schlüssel für qualifizierte Entscheidungen

Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach dem Prinzip – vom Ausführer zum Gestalter – einsetzen zu können, werden entsprechende Qualifizierungen der Mitarbeitenden aber vor allem auch qualitative, validierte Daten benötigt. Sie bilden die Grundlage, um qualifizierte Entscheidungen zuzulassen und damit ein erfolgreiches Wachstum zu generieren. Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen verschafft klare Vorteile, wenn es um die Optimierung und den Ausbau internationaler Geschäftsaktivitäten geht. Doch um sich diese Vorteile der Digitalisierung zu Nutze zu machen, besteht die Notwendigkeit einer sauberen Datenstruktur. Die Grundlage dafür sind qualitative Daten im Unternehmen, die an verschiedenen Stellen gespeichert, strukturiert und letztendlich zur Entscheidungsunterstützung verknüpft werden. Während die Aufbereitung dieser Daten lange Zeit manuell durchgeführt wurde, führt die zunehmende Digitalisierung dazu, manuelle und repetitive Aufgaben durch digitale Lösungen zu automatisieren. Die Basis – qualitative Daten – bleibt dabei weiterhin unersetzlich.
 

Auf Grundlage der Wissenspyramide nach Bodendorf und Aamondt/Nygard hat Rödl & Partner die Data-Governance-Pyramide entwickelt. Sie zeigt in aufeinander aufgebauten Schritten, wie qualifizierte Daten zu qualifizierten Entscheidungen führen.

 

Die Data-Governance-Pyramide ist ein methodischer Ansatz, die den Weg von der Datenerfassung hin zur Entscheidungsunterstützung strukturiert. Zentraler Aspekt ist der hierarchische Aufbau der besagt, dass Themen wie Maschine Learning oder Künstliche Intelligenz erst dann sinnvoll anzugehen sind, wenn die darunter liegenden Ebenen fachlich und technisch sauber abgebildet wurden.


Data-Governance-Pyramide


 (Eigene Darstellung nach Bodendorf und Aamondt/Nygard)


Fazit

Ein wichtiger Aspekt, der bei einer digitalen Transformation berücksichtigt werden sollte, ist die Fähigkeit, Daten richtig zu erfassen, zu strukturieren, auszuwerten und zu nutzen. Erfolgreich ist das Unternehmen, das seine Daten beherrscht und in der Lage ist, aus ihnen wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Eine sorgfältige Planung und eine klare Strategie sind unerlässlich, um von den Vorteilen der fortschreitenden Digitalisierung und der globalen Vernetzung profitieren zu können. Um das Unternehmensprofil mit Hinblick auf eine Inter­nationalisierung der Geschäftsaktivitäten zu schärfen, sollten jegliche Unternehmensprozesse mit Hilfe von Business Process Management analysiert und gesteuert werden. Das ist nicht nur ein wichtiger Erfolgsfaktor einer ERP-Implementierung oder -Optimierung, sondern schafft Transparenz jeglicher in Abhängigkeit steh­enden Prozesse und Aktivitäten. Nur durch eine vollumfängliche Digitalisierung und eine transparente Prozess­gestaltung, basierend auf qualifizierten Daten, können Unternehmen ihre Ressourcen zielgerichtet und mög­lichst effizient einsetzen.

Befehle des Menübands überspringen
Zum Hauptinhalt wechseln
Deutschland Weltweit Search Menu