„Shared Service Center” – Polen ein hoch attraktiver Standort

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Über den Markt von Outsourcing und Unternehmensdienst­leistungen in Polen wird viel diskutiert. Der Markt blüht und es scheint, als sei er noch lange nicht gesättigt. Die Themen um „Business Process Outsourcing” (BPO) und „Shared Service Center” (SSC) spielen eine Schlüsselrolle bei der ökonomischen Entwicklung in Polen. Die Beschäftigungsquote und die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Sektor der modernen Unternehmensdienstleistungen weisen ein stabiles Wachstum von ca. 20 Prozent p.a. auf. Damit ist Polen führend im Bereich der modernen Unternehmensdienstleistungen in Mittel- und Osteuropa.
 
Der Erfolg fußt nicht nur auf der geographischen und kulturellen Nähe Polens zu den globalen Wirtschaftszentren. Hinter jeder Investition steht der Zugang zu hoch qualifizierten Mitarbeitern mit Fremdsprachen­kenntnissen und fundierter fachlicher Ausbildung. Mit 430 Hochschulen und 1,5 Mio. Studierenden erscheint Polen als der ergiebigste Markt in Mittel- und Osteuropa. Daneben bietet das Land moderne Büroflächen, eine zuverlässige IT-Infrastruktur, attraktive Anreizsysteme und eine hohe Lebensqualität.
 

Humanka​​pital im Fokus

In den polnischen SSC werden internationale Projekte in 40 Sprachen betreut. Die häufigste Sprache ist Englisch, danach folgen Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Russisch.
 
Bildungskapital wissen die Unternehmen sehr zu schätzen. Die Vereinigung „Association of Business Service Leaders in Poland” (ABSL) leitet ein Projekt, das zum Ziel hat, die Mitarbeiter mit Hochschulbildung auf die Arbeit im Sektor moderner Unternehmensdienstleistungen vorzubereiten. Die „ABSL Academy” arbeitet eng mit den Hochschulen in Warschau, Kattowitz und Danzig zusammen und deckt damit 3 wichtige Talentschmieden der polnischen SSC-Landschaft ab.
 
Das Programm setzt auf Grundkenntnisse, praktische Fähigkeiten und soziale Kompetenz, die auf die spätere Tätigkeit in SSC vorbereiten.
 

Dynam​​ik der Entwicklung

Die rasante Entwicklung der letzten Jahre wäre ohne die komplexe Unterstützung der polnischen Städtebehörden nicht möglich gewesen – sowohl am Anfang des Investitionsprozesses als auch im Rahmen einer langfristigen Betreuung. Die Investitionszuflüsse in der Gegend von Danzig fallen besonders auf. Innerhalb der letzten 3 Jahre wurde die Stadt zu einem der wichtigsten Wirtschaftszentren in Polen, das ein attraktives Büroflächenangebot entwickelt und noch immer neue SSC anzieht.
 

Einfluss der EU-Fö​rderung

Einen großen Einfluss auf die Marktentwicklung hatte das Programm „Innovative Wirtschaft für die Jahre 2007–2013”. Das macht sich v.a. auch im Bereich der Forschung und Entwicklung (F+E) bemerkbar. Als herausragendes Förderinstrument galt die Maßnahme 4.5 zur „Förderung von Investitionen mit signifikanter Bedeutung für die Wirtschaft”. Im Fokus standen Investitionen mit hohem Innovationspotenzial in den Bereichen Herstellung und moderne Dienstleistungen – unter besonderer Berücksichtigung der F+E-Tätigkeiten im Unternehmen.
 
Die EU-Förderung gab den Anstoß zur Entwicklung und Implementierung von Innovationen und eröffnete die Möglichkeit, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, risikoreichere Projekte durchzuführen.
 

Richtung Innovation

Die neuen Förderungen 2014–2020 sind noch stärker auf F+E und Innovationen eingestellt. Gefördert werden die Schaffung und Ausrüstung von SSC in Form von F+E-Zentren, die als „Laboratorien” für ein oder mehrere verbundene Unternehmen agieren. Neben der F+E-Tätigkeit, die gefördert wird, können die Zentren ihre Dienstleistungen auch vermarkten.
 
Die Errichtung eines eigenen F+E-Zentrums hängt mit Investitionsmaßnahmen zum Aufbau der Infrastruktur für Forschungsarbeiten zusammen, die mit EU-Fördermitteln aus mehreren Quellen finanziert werden können. In Frage kommen sowohl nationale als auch regionale Förderprogramme.
 

Chance​n (nicht nur) für den Mittelstand

Für Unternehmen, die in die F+E-Arbeiten investieren, existieren auch steuerliche Vergünstigungen, z.B. die Möglichkeit, Forschungsaufwand direkt als Betriebsausgabe geltend zu machen. Anfang 2016 hat Polen die Voraussetzungen für die Anwendung dieser Vergünstigungen gelockert, so dass davon immer mehr Unternehmer profitieren können. Die Vorschriften setzen nicht voraus, dass ein Unternehmer, der F+E-Arbeiten durchführt, eine eigene F+E-Abteilung hat. Für die sofortige Abziehbarkeit der Aufwendungen ist es wichtig, dass die Arbeit des betreffenden Mitarbeiters als F+E-Tätigkeit gilt.
 
Die direkte Abzugsfähigkeit ist u.a. für folgende Ausgaben vorgesehen:
  • ​Ausarbeitung von Prototyp- und Pilotprogrammen;
  • Vorführung, Tests und Validierung neuer bzw. verbesserter Produkte;
  • Prozesse oder Dienstleistungen, deren Hauptziel die weitere Verbesserung von Produkten ist.
 
Daneben bietet Polen für SSC Vergünstigungen und Beihilfen an. Zu beachten sind hier Steuerbefreiungen für Unternehmen, die in den 14 Sonderwirtschaftszonen (SWZ) investieren. Den Unternehmen, die ihre Geschäfte in der SWZ durchführen, wird eine Steuerbefreiung gewährt, die sich nach den von den Unternehmen getragenen Investitionskosten oder nach der Anzahl neu geschaffener Arbeitsplätze richtet.
 
Bei der Ermittlung der Höhe der Befreiungen können alle Investitionskosten berücksichtigt werden: beginnend mit Grundstückserwerb und Anlagenbau über die Ausrüstung bis zu den Beschäftigungskosten. Voraussetzung ist die Genehmigung für die Ausübung einer Tätigkeit in einer SWZ. Die Intensität der Beihilfe unterscheidet sich je nach Region und Unternehmensgröße und beträgt z.B. für mittelständische Unternehmen bis zu 60 Prozent des Nettowerts der Investition bzw. der Summe der mit der Investition verbundenen Beschäftigungskosten, wenn die Investition in Ostpolen durchgeführt wird.
 

Aus​​blick

Mittelständischen Unternehmen stehen 2 Arten von Beihilfe zur Verfügung. Zum einen EU-Fördermittel, die sofortige Auswirkungen auf die finanzielle Situation des Unternehmens haben. Zum anderen Vergünstigungen, die in der langfristigen Perspektive spürbar sind – entweder in Form von Steuervergünstigungen für F+E-Arbeiten oder in Form von Steuerbefreiungen in einer SWZ. Welches Instrument letztlich gewählt wird, hängt von der Strategie und den Zielen des Unternehmens ab.
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Wir raten zur engen Zusammenarbeit mit einem Berater, der mit den Gegebenheiten und Regelungen vor Ort betraut ist.​
 

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